
Am 15. August wird bei uns noch ein schöner alter Brauch gehegt, der noch Achtung vor der Schöpfung zeigt. Schon traditionell verteilt der Gartenbauverein an Maria Himmelfaht an dieGottesdienstbesucher Kräuterbüschel. Die Frauen sammeln Kräuter und binden diese in sogenannte Kräuterbuschen oder Weihbüschel zusammen, damit sie in der Kirche geweiht werden. Die Zusammenstellung ist je nach Region sehr unterschiedlich, was die Anzahl oder die Kräutersorten betrifft. Der Buschen soll Heilkräfte besitzen, die sich die Landbevölkerung in Urzeiten zunutze machte: Unter dem Dachboden aufgehängt, soll er vor Blitzschlag schützen, unter dem Kopfkissen das Eheglück, im Viehfutter die Gesundheit der Tiere und im Kochtopf die des Menschen fördern.
Früher gehörten zu einem richtigen Kräuterbuschen 77 verschiedene Gräser und Kräuter. Unter anderem sammelten die Frauen Getreideähren, Hopfen, Fenchel und Baldrian. Kräuter wie Lavendel, Petersilie, Salbei und Kamille durften ebenso wenig fehlen wie Johanniskraut und Fünffingerkraut. Der Buschen sollte an einem dunklen und kühlen Platz aufgehängt werden, damit die Farben und Heilwirkungen erhalten bleiben. Der geweihte Kräuterbüschel bekommt noch heute in den Wohnungen einen Ehrenplatz..
Auch heuer wird der Verein am 15. August vor dem Gottesdienst um 8.30 Uhr und um 10 Uhr auch während des Gottesdienstes die wunderschön gebundenen Kräuterbüschel an die Besucher abgeben. Alle Büschel werden im Gottesdienst um 8.30 Uhr geweiht, so kann man die gesegneten Kräuterbuschen auch abholen, ohne einen Kirchenbesuch.
Ebenso werden in Rabenstein um 10 Uhr die Büschel an die Gottesdienstbesucher verkauft.
Alle Einnahmen werden für gemeinnützige Zwecke gespendet.